EINMAL RAILMEN – IMMER RAILMEN
Fast genau auf den Tag vor 20 Jahren feierte Markus Biehl seinen Einstieg bei railmen. Heute stoßen wir mit ihm auf sein Jubiläum an und werfen zusammen im Interview einen Blick auf seine bisherige Laufbahn.
Warum bist du Lokführer geworden?
M.B.: „Ganz klar, es war mein Kindheitstraum. Ich war schon als kleiner Junge in die Eisenbahn vernarrt. Meine Eltern mussten bei Spaziergängen oft geduldig mit mir an Bahnübergängen verharren und warten, bis zu meiner Freude endlich ein Zug vorbei gefahren kam. Nach meinem Schulabschluss 1996 wollte ich eigentlich direkt zur Bahn, aber durch den massiven Personalüberhang in der Branche gab es damals keine Ausbildungsplätze.“
Welchen Plan B hattest du?
M.B.: „Nun ja, ich habe erfolgreich eine Ausbildung zum Heizungs- und Lüftungsbauer gemacht und auch ein paar Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Außerdem habe ich noch meinen Zivildienst beim Blutspendedienst geleistet.“
Wie bist du dann aber doch Lokführer geworden?
M.B.: „Der Wunsch hat mich nie losgelassen und so erkundigte ich mich beim Arbeitsamt nach einer Umschulung. Die bekam ich dann auch bewilligt und absolvierte bei DB Training meine Theorie in Cottbus und bei der MEV meine praktische Ausbildung. 2003 erlangte ich meinen Abschluss auf den der Einstieg bei der Preßnitztalbahn folgte.“
Wie bist du zu railmen gekommen?
M.B.: „Ich hatte schon während meiner Ausbildung von railmen gehört und mich dort beworben. Kein Witz, der gute Ruf eilte dem Unternehmen wirklich voraus und als die Voraussetzungen es zuließen, unterzeichnete ich im April 2003 meinen Vertrag. Das ist jetzt 20 Jahre her, unglaublich!“
Für welche railmen Kunden warst du anfangs aktiv?
M.B.: „Mein erster railmen Kunde hieß TX Logistik. Da habe ich für das Zentrallager von Karstadt in Unna Rangierfahrten übernommen. Danach habe ich fabrikneue BMWs für den Export von Dingolfingen nach Kufstein (Österreich) in langen Autozügen transportiert und dann habe ich für die Bayerische Cargo Bahn (BCB) rund um Neuburg an der Donau Sandzüge für die Glasindustrie gefahren.
Beim Automobillogistiker ARS Altmann ging’s dann von Glauchau aus in den Norden nach Emden, wo Autos nach Übersee und in die ganze Welt hin verschifft werden.“
Seit 2004 gibt es zwischen railmen und der Schweizerischen Bundesbahn (SBB-Cargo) eine intensive Partnerschaft. Wie verlief dein Einstieg?
M.B.: „Im Oktober 2004 wurde ich bei der SBB Cargo (Theorie + Praxis Prüfung) speziell für die Verbindungsbahn Basel weitergebildet und startete dann im Dezember als einer der ersten railmen-Lokführer bei der SBB Cargo durch und bin dabei geblieben.“
„Im Gütertransport ist kein Tag wie der andere.“
Du bist auf Gütertransporte spezialisiert, warum?
M.B.: „Ich mag die Vielseitigkeit und Abwechslung. Im Gütertransport ist kein Tag wie der andere. Die Handelsrouten der Schiene (speziell bei der SBB Cargo) sind genauso abwechslungsreich, wie die Ladungen, die man transportiert. Im kombinierten Ladungsverkehr (KLV) fährst du alles: Chemietransporte, Autos, Medikamente, Ersatzteile, etc., etc. Ich genieße es dabei sehr, dass ich in gewisser Weise mein eigener Herr bin und unheimlich viel rumkomme und sehe.“
„Ich bin meiner Frau extrem dankbar.“
Wie verträgt sich deine Eisenbahn-Leidenschaft mit der Familie?
M.B.: „Ich bin meiner Frau extrem dankbar. Ohne ihre Unterstützung könnte ich diesen Job gar nicht machen. Meine Kinder kennen es wiederum nicht anders. Der Wechsel von 5 Tagen am Stück zu Hause und dann wieder 8-9 Tage unterwegs zu sein hat seine Vor- und Nachteile, wobei dadurch auch die meiste Arbeit zu Hause an meiner Frau hängen bleibt.“
Was machst du gern in deiner Freizeit?
M.B.: „Ich fahre sehr gerne Fahrrad. Meine Frau und ich haben über das railmen Mitarbeiter-Programm E-Bikes gekauft und unternehmen sehr viele Touren mit und ohne die Kinder. Demnächst werde ich auch mal das neue Well-Pass-Angebot ausprobieren. Einige Kollegen haben so davon geschwärmt, dass ich meine Skepsis über Bord geworfen habe.“
„Mir ist es schon immer ein Bedürfnis Dinge aktiv mitzugestalten…“
Seit 2006 engagierst du dich im railmen Betriebsrat. Was gefällt dir an dieser Aufgabe besonders?
M.B.: „Mir ist es schon immer ein Bedürfnis, Dinge aktiv mitzugestalten und mich für die Belange der Kollegen einzusetzen. Ich scheue mich nicht davor, Verantwortung zu übernehmen und in den konstruktiven Austausch zu treten. Ich bin Mitglied in der Tarifkommission und trete dabei als Mittler zwischen GDL und Arbeitgeber auf. Es ist mir wichtig, den Zusammenhalt in unserem Team zu stärken und das gute Verhältnis zum Chef zu wahren.“
Wenn du bei railmen etwas verbessern könntest, was wäre das?
M.B.: „Ganz ehrlich, als railmen Mitarbeiter erfährt man sehr viel Wertschätzung. Der Chef pflegt zu allen Mitarbeitern ein sehr gutes Verhältnis. Er ist immer erreichbar und hat immer ein offenes Ohr. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann wäre es, dass in jeder Unterkunft eine Kochmöglichkeit vor Ort gegeben ist. Ich weiß, das ist persönliches Wunschdenken, aber wir haben im Rahmen der BGF-Workshops so tolle Seminare zu gesunder Ernährung absolviert, in denen wir spezielle Gerichte für unterwegs und im Nacht- und Schichtdienst kennengelernt haben. Es hinkt allein an der praktischen Umsetzung und scheitert oftmals daran, dass einem schlichtweg die Möglichkeit zum Kochen fehlt.“
Gibt es eine Traumstrecke oder einen besonderen Zug, mit dem du gern einmal fahren würdest?
M.B.: „Einmal mit dem »Rocky Mounteneer« durch Nordamerika fahren, das wäre mein Traum und ein Ziel für den nächsten längeren Urlaub.“