Ein lang ersehnter Wunsch ging in Erfüllung
Schon lange war es ein Wunsch von mir, wenn nicht sogar ein Kindheitstraum, auf meiner Lieblingslokomotive – der Baureihe 111 der ehemaligen Bundesbahn – mitzufahren. Dieser sollte nun im Rahmen der EiB-Ausbildung in Erfüllung gehen.
Zuerst galt es, die entsprechende Lokomotive im Gleisvorfeld des Leipziger Hbf aufzusuchen und für den Einsatz vorzubereiten. Beim sogenannten Vorbereitungsdienst V1 achtet der Triebfahrzeugführer auf offensichtliche Schäden, nimmt das Fahrzeug in Betrieb und prüft technische (Sicherheits-)Einrichtungen auf Funktion.
Im Anschluss fuhren wir mit der Lokomotive zum Zug, den wir bespannen sollten. Es handelte sich um mehrere nagelneue Containertragwagen, deren Bestimmungsbahnhof Düsseldorf-Reisholz war. Hoch konzentriert führten wir die Wagentechnische Behandlung der Stufe 3 aus, bei welcher die in der Theorie gelernten Prüfblicke angewendet werden konnten. Außerdem wurde die Wagenliste sowie der Bremszettel geschrieben.
Dank einer besonderen Fahrplanerstellung durfte unser Zug mit bis zu 120 km/h fahren – schon eine Seltenheit im Güterverkehr. Die anschließende Fahrt verlief dann ohne nennenswerten Standzeiten. Dabei ging es über den Berliner Außenring, die Schnellfahrstrecke bis kurz vor Hannover, bevor hinter Minden Kurs auf den Pott genommen werden konnte. Dieser beeindruckte dann in der Abendsonne mit all seinen Großstädten und Industrieanlagen, wie zum Beispiel in Bottrop oder Oberhausen.
Abschließend lässt sich sagen, dass für Fahrten im Güterverkehr teils noch ganz andere (Zusatz-)Kenntnisse anzuwenden sind, die ich bisher nur in der Theorieausbildung mal gehört hatte. Die Mitfahrt war jedenfalls sehr hilfreich, um Gelerntes in die Praxis umsetzen zu können.
Die Fahrt wird definitiv eines der Highlights während der Ausbildung gewesen sein!
// railmen-EiB-Azubi Colin