BLAU – soweit das Auge reicht
»Der blaue Autozug Sylt« wird vom Unternehmen »RDC AUTOZUG Sylt GmbH« (mit Sitz in Westerland auf Sylt) betrieben, das zur internationalen Railroad Development Corporation (RDC-Gruppe) gehört. Aufgrund der positiven Erfahrungen aus dem saisonalen Kundenprojekt im Sommer 2022 mit dem BTE AutoReiseZug, der ebenfalls von der RDC-Gruppe betrieben wird, kannte der Betriebsleiter railmen gut und gab seine Empfehlung konzernintern weiter, wo Michael Volmer seitdem für den »Blauen AUTOZUG Sylt« langfristig im Einsatz ist.
Täglich pendeln Tausende zum Arbeiten und zum Urlaub machen zwischen dem friesischen Niebüll (Festland) und Westerland (Sylt) hin und her und halten so das Leben auf der 99 Quadratkilometer kleinen Insel im Fluss. Der Name »Blauer Autozug Sylt« ist dabei natürlich Programm. Leuchtend blaue Vectrons, liebevoll „Debbie“ und „Anne“ getauft, ziehen blaue Flachwagen, auf denen pro Fahrt bis zu 110 Fahrzeuge (PKW, LKW, Wohnwagen, Wohnmobile, Reisebusse) Platz finden, über den Hindenburgdamm.
Während der 35-minütigen Überfahrt bleiben die Passagiere in Ihren Fahrzeugen sitzen und können das herrliche Panorama des Wattenmeers an sich vorbei ziehen lassen. Für Michael Volmer ist es deshalb der schönste Arbeitsplatz der Welt und seine absolute Traumstrecke.
Dabei hatte Michael Volmer als Kind nie den Wunsch Lokführer zu werden. Diese Idee kam eher aus der Not heraus. Denn nachdem der gelernte Naturwerksteinmechaniker kurz nach seinem Umzug von Bremen nach Bayern arbeitslos geworden war, studierte er die Stellenanzeigen und fand das Angebot mit der Ausbildung zum Triebfahrzeugführer am interessantesten.
Nach drei Wochen Ausbildungszeit wurde ihm klar, dass es anspruchsvoller ist, als erwartet. Besonders das Lernen von Signalen (Signalkunde) hätte er sich nicht so umfangreich vorgestellt.
„Ich hatte anfangs ein völlig falsches Bild vom Anspruch, der an Lokführer gestellt wird.“
Doch nach nur neun Monaten beendetet er im Mai 2013 erfolgreich seine Ausbildung zum Triebfahrzeugführer bei der Bayerischen Oberlandbahn und legte damit den Grundstein für seine zukünftige Karriere als Bahner.
„Ich bin 6 Monate für die BOB im Oberland gefahren, dann zu Meridian gewechselt und habe dort den Betriebsstart mitgemacht, wo auch Mitarbeiter von railmen mit dabei waren. 2017 bin ich mit meiner Familie wieder aus Bayern weggezogen und in NRW bei einem Personaldienstleister im Güterverkehr gelandet. Danach wechselte ich als Ausbilder zu einem Bildungsträger, bevor mich im August 2022 bei railmen mein erstes Kundenprojekt für den BTE AutoReiseZug sogar teilweise bis nach Skandinavien brachte. Nach diesem sehr schönen, spannenden Einstieg schätze ich es sehr, jetzt in heimatlichen Gefilden die blauen Züge übers Wattenmeer zu steuern.“
Auch wenn ihm das morgendliche Aufstehen um 2.30 Uhr manchmal sehr schwer fällt, und die ein oder andere Strecken- oder Lokstörung nicht ausbleibt, so genießt er die Vorzüge als railmen an seinem jetzigen Einsatzort sehr.
„Als sogenannter ‚Leiharbeiter‘, arbeitet es sich viel besser und abwechslungsreicher als in einer klassischen Festanstellung. Es gefällt mir besonders mich jeden Tag neuen Herausforderungen zu stellen und immer unterwegs zu sein. Es wird einfach nie langweilig als railmen-Lokführer.“